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Operationsverfahren


Netzfreie Verfahren

In unserer Hernienpraxis werden vornehmlich offene Verfahren eingesetzt. Dies begründet sich zum einen auf zahlreiche eigene Erfahrungen mit laparoskopischen und offenen Techniken, zum anderen auf objektive Fakten unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Daten und Veröffentlichungen.



Entscheidende Vorteile der offenen Technik sind:

  • Das Auftreten von schwerwiegenden Komplikationen wie z.B. Darm- bzw. Gefäßverletzungen sind deutlich geringer
  • Auch bei Patienten mit Voroperationen im Bauchraum ist die offene Technik ohne zusätzliche Gefahren (Darm-, Blase-, Gefäßverletzungen) möglich
  • Für Patienten mit kardio-pulmonalen Vorerkrankungen deutlich weniger belastend (Vermeidung eines Pneumoperitoneums)
  • Es besteht die Möglichkeit, individuell adaptierte Verfahren mit Netz- und ohne Netzimplantation (Fremdmaterial) einzusetzen.
    Dies ist beim laparoskopischen Vorgehen nicht möglich
    (immer Netzimplantation)
  • Prinzipiell auch ohne Vollnarkose (ITN) möglich



„Minimal Repair Technik“
(minimiertes Shouldice Verfahren)

Das "Minimal Repair Verfahren" wurde initial für professionelle Sportler mit einer weichen Leiste/Sportlerleiste entwickelt. Inzwischen wurde die Indikation jedoch ausgeweitet, sodass auch Patienten mit einem Leistenbruch oder einem Rezidivleistenbruch im geeigneten Fall mit dieser Technik versorgt werden können. Entscheidend hierbei sind die Größe des Defektes in der Bauchwand und die Stabilität der benachbarten Bauchwand.

Bei diesem Verfahren wird die Hinterwand des Leistenkanals nur im Bereich des Defektes durch eine innovative Nahttechnik stabilisiert. Gesunde Anteile der Hinterwand werden geschont. Es handelt sich somit um ein besonders schonendes Operationsverfahren. Dies ermöglicht dem Patienten eine rasche Wiederaufnahme alltäglicher und sportlicher Aktivitäten.
Professionelle Sportler mit einer weichern Leiste werden weitgehend netzfrei und häufig mit der "Minimal Repair Technik" operiert, da sie auf die volle Elastizität der Bauchmuskeln und ein ungehindertes Gleiten der Muskelschichten gegeneinander angewiesen sind.

Shouldice Operation
Die Reparation des Leistenbruches nach Shouldice wurde 1945 von Edward Earle Shouldice entwickelt und zählt auch heute noch als chirurgisches Standardverfahren. Hierbei handelt es sich um eine netzfreie, anatomisch korrekte Wiederherstellung der vorderen Bauchwand im Bereich der Leiste durch ein spezielles Nahtverfahren.

Hernioplastik nach Desarda
Diese Methode wurde im Jahre 2003 erstmals von dem indischen Chirurgen Mohan P. Desarda beschrieben.
Dieses netzfreie Verfahren bietet eine Alternative zum Shouldice-Vorgehen und gewährleistet eine weitgehend spannungsfreie, schonende Operation und konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Studien gute Ergebnisse aufweisen. Die Stabilisierung der Leistenkanalhinterwand erfolgt durch einen Faszienverschiebelappen ohne Netzimplantation.